Gerd Schinkel “Der ungeklärte Tod in Dessau”

Lied-Text: Copyright 2019 Gerd Schinkel

Keine Aufklärung im Fall Oury Jalloh zu erwarten – Einstellung der Ermittlungen

>Audiobeitrag bei Radio Corax                                                                                   Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt ist. Der genaue Tathergang ist bis heute ungeklärt. Seine Angehörigen und Freunde wie auch viele Journalisten und politisch Aktive gehen von einem Mord aus. Sie meinen, dass Oury Jalloh in der Polizeizelle durch Polizisten verbrannt wurde. Die Justiz hielt ihrerseits lange an der Version fest, dass sich Oury Jalloh in der Zelle selbst angezündet habe. Der öffentliche Druck führte dazu, dass 2012 ein erneutes Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Dies sollte untersuchen, ob es sich bei dem Tod von Oury Jalloh um Totschlag handelte. Vergangene Woche hat die Staatsanwaltschaft Halle vermeldet, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. Das war für viele ein Schock. Die Staatsanwaltschaft Halle begründete ihre Entscheidung damit, dass keine weitere Aufklärung zu erwarten sei, zumal der Fall nun mittlerweile fast dreizehn Jahre zurückliege. Für die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh kam die Einstellung des Verfahrens nicht überraschend. Die “Initiative Oury Jalloh – das war Mord” setzt seit Jahren schon auf eigene Ermittlungen, da die Staatsanwaltschaften mit ihrer Arbeit bislang nur aufzeigten, dass es keinen wirklichen Aufklärungswillen gibt. Nadine von der “Initiative Oury Jalloh – Das war Mord” erklärt in einem Gespräch, was sie von der Begründung der Staatsanwaltschaft hält, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. 

Audiovisuelle Eindrücke von der Demonstration 7.1.2017

Video

Audiovisuelle Eindrücke von der Demonstration 7.1.2017

Demo Eindrücke von Radio Corax/Halle

Radio Corax/Halle

              

Soli-Konzert und Record-Release-Party

Donnerstag, 15.12.2016

SO36, Oranienstr. 190, 10999 Berlin

 

so36-eventbild-kopie SO36-Veranstaltung-Link

Carmel Zoum | Mal Eleve | KonTa | Bahati | Musa Okwonga | Matondo | JuJu Rogers | Kutlu YurtsevenRefpolk | Tamara Jendoubi

SOLIDARITY | BEATZ & POETRY for Oury Jalloh
The Initiative in Remembrance of Oury Jalloh is honored to proudly & gratefully present the RELEASE of a SOLIDARITY-CD delivered by a number of great & generous artists in support of our efforts to strive for complete clarification of the murder of Oury Jalloh, justice and indemnity for the bereaved and rehabilitation from the false accusation of a “self-inflicted fire raising”…

We cordially invite community, family & friends as well as supporters and well-wishers of our course to join in our struggles by being guest on December 15th 2016 at SO36 in Berlin X-Berg by 7pm…

Our nonfinite & unutterable thanks go the artist involved who will stage an unforgettable event for all of us:
Konta (https://youtu.be/lnc6tHABJmU)
Kutlu (https://youtu.be/JxB5zwQ3w6U)
Carmel Zoum (https://youtu.be/EwIMdONezbQ)
Ba Hati (https://youtu.be/ngU0nEd4ZsQ)
Mal Élevé (Irie Révoltés https://youtu.be/mQhsFVSBQCM)
Matondo (https://youtu.be/J-gZOZa2H90)
JuJu Rogers (https://youtu.be/SlopW3IGcDE)
Musa Okwonga (https://youtu.be/y19CbyE41vo)
Refpolk (https://youtu.be/FopN3nFv4B0)
Tamara Jendoubi (https://soundcloud.com/tamara-jendoubi)

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Oury Jalloh – die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalls

7. Januar 2005, Dessau, Sachsen-Anhalt. In einer Polizeizelle verbrennt ein an Händen und Füßen gefesselter Mensch bei lebendigem Leib. Selbst verschuldet, sagen die einen. Ermordet, sagen die anderen. Auch der zweite Prozess vor dem Landgericht Magdeburg bringt keine endgültige Aufklärung der Brandursache.

Auf der Anklagebank saß Andreas S., der als Dienstgruppenleiter für Oury Jallohs Sicherheit zuständig war. Am 18. Dezember 2012 verurteilt ihn die Magdeburger Strafkammer zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro wegen Fahrlässiger Tötung. Der Bundesgerichtshof bestätigt das Urteil am 4. September 2014. Damit könnte der Fall abgeschlossen sein – doch schon seit Dezember 2013 liegen neue Hinweise vor, dass Oury Jalloh den Brand nicht selbst entzünden konnte. Am 3. April 2014 erklärt die Staatsanwaltschaft Dessau, den neuen Hinweisen in einem gesonderten „Todesermittlungsverfahren zum Nachteil Oury Jalloh“ nachgehen zu wollen.

Die Autorin knüpft an die Recherche für ihr erstes Feature zum Fall Oury Jalloh an und hinterfragt die Ermittlungsergebnisse erneut. Mit der Unterstützung von Gerichtsmedizinern, Toxikologen und Kriminalbeamten geht sie Ungereimtheiten nach und bekommt Hinweise auf einen dritten Mann.

Radio-Feature von Margot Overath.

AUDIO: Feature bei dropbox herunterladen.

Auf der Website der Autorin: http://www.margotoverath.de/OuryJalloh_2.htm

Interview mit der Leipziger Initiative im Gedenken an Oury Jalloh

Oury Jalloh stammte aus Sierra Leone und lebte in Deutschland. Sein Asylantrag wurde abgelehnt und am 7. Januar 2005 wurde er angeblich alkoholisiert und unter Kokaineinfluss stehend in einer Personenkontrolle in Gewahrsam genommen. Was dann in einer Polizeizelle in Dessau genau passierte versucht die Staatsanwaltschaft bis heute noch herauszufinden. Nach Angaben der Polizei wurde Jalloh mit Hand und Fußschellen fixiert da er sich gegen die Festnahme wehrte. Angeblich soll es ihm trotz dessen Möglich gewesen sein ein Feuerzeug zu zücken und einen Brand in der Zelle auszulösen. Oury Jalloh verstarb an seinen Verbrennungen. Der Fall häuft viele Fragen auf. Warum kam trotz hörbarer Überwachung, trotz ausgelöstem Feueralarm niemand Jalloh zu Hilfe? Das INterresse der Öffentlichkeit ist groß. Zu genau diesem Fall findet am 23. Oktober eine Veranstaltung im Couny Island in Leipzig statt. Dort sollen Hintergründe zum Fall und weitere Möglichkeiten thematisiert werden. Wir haben uns mit den Organisatoren der Veranstaltung unterhalten und unter anderem über die Bezeichnung “Mord” gesprochen

Radiobeitrag hier: http://www.freie-radios.net/66296

Link

oury jalloh ist überall!
hier ein spanischer beitrag aus Uruquay
radiobeitrag aus uruquay

Mitschnitt vom Oury Jalloh Vortrag am 10.12.2007 im VL. in Halle

Rechtsanwalt Ulrich von Klinggräff, Vertreter der Nebenklage und Mouctar Bah, Aktivist und Freund von Oury Jalloh berichten.
Beitrag von Radio Corax aus Halle

Nach 33 Prozesstagen haben RA Klinggräff und Mouctar Bah über den aktuellen Prozessverlauf berichtet. Im November wurden die Asservate (Beweismittel) aus der Zelle, in der Oury Jalloh starb, gezeigt. Genauso wie bei den Telefonmitschnitten und dem Videomaterial des Tatortes fehlten Beweisstücke. So wird der gesamte Prozess von verschwundenen oder gelöschten Beweisen überschattet. RA Klinggräff beschreibt, wie die Nebenklage trotzdem versucht, sich ein Bild der Todesumstände von Oury Jalloh zu machen. Mouctar Bah besuchte alle Prozesstermine, um zu beobachten, wie mit dem Tod sei­nes Freundes vor Gericht umgegangen wird.
Postkarte Oury Jalloh Januar 2008

mehr zu Rassismus in Sachsen-Anhalt:
http://www.mobile-opferberatung.de
http://www.ludwigstrasse37.de/nolager/