Audiovisuelle Eindrücke von der Demonstration 7.1.2017
Aufruf (Auszug):
Nach einem Brandgutachten, das von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in Auftrag gegeben wurde, stellte sich heraus, dass davon ausgegangen werden muss, dass mehrere Liter Brandbeschleuniger benutzt wurden, um Oury Jalloh lebendig zu verbrennen.
Die Staatsanwaltschaft spricht seitdem zwar selbst von neuen Erkenntnissen und erklärt, dass nun Aufklärungsbedarf bestehe. Aber Oberstaatsanwalt Preissner hat trotz der vielfachen Aufforderungen, innerhalb und außerhalb der Prozesse, Abbrandversuche mit und ohne Brandbeschleuniger zur Rekonstruktion des Brandbildes aus Zelle 5 abgelehnt.
Ganzer Aufruf als PDF: Aufruf der Initiative Oury Jalloh zur Demonstration am 7.1.14 in Dessau
Folgende Gruppen und Organisationen haben sich dem Aufruf zur Gedenkdemonstration angeschlossen:
Initative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.:
http://isdonline.de/oury-jalloh-demo-2014/
Antifaschistische Aktion Burg:
http://burg.blogsport.de/
Karawane Nord (Hamburg):
https://www.facebook.com/events/218663374979712/?ref=22/
Zusammen e.V. (Frankfurt/Main):
target=_blank>http://www.zusammen-ev.de/index.php/themen/antirassismus/227-bus-zur-oury-jalloh-demo-am-07-01-2014
The Voice Refugee Forum Germany (Jena):
http://thevoiceforum.org/node/3420
Die Linke. Verbund offener Abgeordnetenbüros:
http://www.linke-bueros.de/termin.php?ID=3822&naviID=366
Bündnis gegen Rassismus (Berlin):
http://buendnisgegenrassismus.org/
Festival gegen Rassismus (Berlin):
http://festivalgegenrassismus.wordpress.com/2013/12/17/initiative-oury-jalloh-gedenkdemonstration-am-7-1-14-in-dessau-mobi-video/
Rote Hilfe e.V.:
http://www.rote-hilfe.de/77-news/526-demonstration-7-januar-keine-ruhe-fuer-polizei-und-justiz-oury-jalloh-das-war-mord
Siempre Antifa Frankfurt (Frankfurt/Main):
http://siempreffm.blogsport.de/2013/12/11/gedenkdemonstration-fuer-oury-jalloh/
Antirassistische Initiative Berlin:
http://www.ari-berlin.org/aktuelles/14-01-07%20ouryjallohtodestag.htm
No Nazis-Dessau:
http://nonazisdessau.blogsport.de/termine/
Rote Jugend Berlin:
http://rotejugend.blogspot.de/2013/12/termine-im-januar-2014.html
und weitere.
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Veranstaltungen in Köln:
Infoveranstaltung mit Vertreter_innen der Initiative Oury Jalloh aus Dessau
Wann? 05.01.2014, 18:00
Wo? Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln
Demonstration im Gedenken an Oury Jalloh
Wann? 07.01.2014, 18:00
Wo? Köln- Deutz (Treffpunkt U-Bahn-Haltestelle Deutzer Freiheit)
Damit die Demo nicht von weißen vereinnahmt wird, bitten wir von Rassismus betroffene Menschen voran zu gehen.
Da die Demo eine Gedenkveranstaltung für Oury Jalloh ist, fordern wir dazu auf, Partei- und Nationalfahnen zu Hause zu lassen.
Einladung auf Deutsch, Englisch und Französisch als PDF:
oury jalloh-demo koeln u infoveranstaltung
Deutsche Version (English below):
English version:
LIVESTREAM der Pressekonferenz am 12.11., ab 11 Uhr.
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Einladung zur Pressekonferenz
Invitation in different languages:
زبان فارسی, deutsch, english, español, العربية, français, magyar, nederlands, português, русский, srpski
Neues Gutachten zeigt, dass die Behauptung, Oury Jalloh habe sich selbst angezündet, nicht weiter haltbar ist.
Dienstag, 12. November 2013, 11:00 Uhr,
Haus der Demokratie und Menschenrechte,
Robert-Havemann-Saal, Hof I, EG,
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin (Tram M4, Bus 200)
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh lädt Sie im Namen der Angehörigen von Oury Jalloh zur oben genannten Pressekonferenz ein.
Am 07.01.2005 gegen 12 Uhr mittags verbrannte Oury Jalloh in einer Zelle des Dessauer Polizeigewahrsams bei lebendigem Leib, an Händen und Füßen auf einer nicht brennbaren Sicherheitsmatratze fixiert. Bei seiner Durchsuchung am Morgen war kein Feuerzeug gefunden worden.
Sein Tod blieb bis heute rätselhaft, u.a. deshalb, weil von den Gerichten bisher kein qualifiziertes, das heißt dem Geschehen adäquates Brandgutachten bestellt wurde.
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat deshalb aus den Mitteln einer mehrmonatigen Spendensammlung ein neues qualifiziertes Brandgutachten bei einem ausländischen Brandgutachter in Auftrag gegeben. Auf der Pressekonferenz werden wir die Ergebnisse vorstellen. Das in Großbritannien erstellte Gutachten zeigt, dass die Behauptung, Oury Jalloh habe sich selbst angezündet, nicht länger haltbar ist.
Der Gutachter sowie ein Rechtsanwalt, der die Versuche und deren Dokumentation begleitet hat, werden bei der Pressekonferenz anwesend sein. Es werden Videosequenzen aus der Dokumentation der Brandversuche vorgestellt. Die dem Gutachten zugrunde liegenden Versuchsprotokolle mit den entsprechenden Werten können eingesehen werden. Außerdem wird ein Auszug derselben und eine Zusammenfassung der Ergebnisse zur Hand gereicht.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie herzlich um Mitteilung, ob und mit wie vielen Personen Sie an der Pressekonferenz teilnehmen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.
Kontakte:
Mouctar Bah : 0152 10 83 69 14
Komi E. 0176 38 11 31 35
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Trailer zur Ankündigung:
Einladung als PDF: Pressekonferenz_Einladung
Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh im Polizeirevier Dessau bei lebendigem Leib verbrannt. Bis heute ist nicht geklärt, was an diesem Tag in Zelle Nr. 5 tatsächlich geschehen ist. Während Verwandte, FreundInnen und die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh von Mord sprechen, wurde im ersten Prozess gegen zwei Polizisten lediglich Anklage wegen „fahrlässiger Tötung“ bzw. „fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge“ erhoben. Der Prozess endete mit einem Freispruch, obwohl sich PolizeizeugInnen in eklatante Widersprüche verwickelt hatten. Am 7. Januar 2010 kassierte der Bundesgerichtshof in einer spektakulären Entscheidung das Urteil des Dessauer Landgerichts. Der Fall wird nun seit zwei Jahren vorm Landgericht Magdeburg neu verhandelt.
Bis heute fußt die Klage der Staatsanwaltschaft auf der Annahme, dass Oury Jalloh trotz Fixierung an Armen und Beinen mit einem Feuerzeug seine feuerfeste Matratze selber angezündet habe. Das fragliche Feuerzeug ist jedoch erst zwei Tage nach dem Brand aufgetaucht. Zudem wurde bei einer erneuten Untersuchung dieses Feuerzeugs ganz klar festgestellt, dass es sich zur Brandzeit nicht am Brandort befunden haben kann. Denn es weist keinerlei Materialspuren der Matratze oder der Kleidung von Oury Jalloh auf. Mit diesen hätte es aber verschmolzen sein müssen. Ebenfalls verschwunden sind die Videobänder von der Durchsuchung der Zelle, hinzu kommen weitere Ungereimtheiten aus jüngster Zeit..
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat daher einen bekannten Brandgutachter gebeten, in einem unabhängigen Gutachten zu klären, wie das Feuer entstanden ist und welchen Verlauf es genommen hat. Denn für die Verwandten von Oury Jalloh genauso wie für die Oury Jalloh-Initiative, für die Black Community (nicht nur) in Deutschland und für alle, die in einer Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung leben möchten, ist es von allerhöchster Bedeutung, die Wahrheit über den Tod von Oury Jalloh ans Licht zu bringen und Klarheit über strukturellen Rassismus insbesondere in deutschen Polizeistationen zu erlangen. Einziges Problem: Ein solches Brandgutachten ist sehr teuer – insgesamt 40.000 Euro. Nicht nur, weil es erforderlich ist, die Zelle nachzubauen, auch Matratzen und andere Materialien müssen angeschafft werden. Hinzu kommen Reise-, Übersetzungs- und sonstige Sachkosten.
Sicherlich, 40.000 Euro sind viel Geld. Wir glauben allerdings, dass diese Ausgabe notwendig ist, vor allem deshalb, weil sich Polizei und Staatsanwaltschaft von Anfang an auf ein einziges Brandszenario festgelegt haben, und zwar das unwahrscheinlichste. Das Geld wollen wir in den nächsten Monaten in einer massenhaften Crowdfunding-Kampagne mit Unterstützung möglichst vieler Spender_innen sammeln, weshalb wir die Devise „700 x 50 Euro“ ausgegeben haben.
Natürlich sind auch kleinere oder größere Beträge willkommen. Mit unserem Rechenbeispiel wollen wir lediglich deutlich machen, dass das Geld schnell zusammen kommen könnte, wenn sich nur genügend Menschen beteiligen.
In diesem Sinne möchten wir um drei Dinge bitten:
Individuelle oder kollektive Spenden – jeder Betrag ist willkommen!
Weiterleitung dieses Spendenaufrufes – gerne auch in sozialen Netzwerken!
Einladung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh zu Veranstaltungen!
Spenden sind steuerlich absetzbar. Bitte nutzt diesen vereinfachten Zuwendungsnachweis zur Vorlage beim Finanzamt: zuwendungsnachweis
Aufruf als PDF: 700×50
Mobivideo: http://www.youtube.com/watch?v=Cb5CjkjgxeU
Aufruf zur Demo anlässlich des 8. Todestags von Oury Jalloh am Montag, den 07. Januar 2013, 13 Uhr ab Dessau Hbf
Nach dem skandalösen Freispruch in Dessau 2008 erfolgte vor dem Landgericht Magdeburg am 13. Dezember 2012 zwar eine Verurteilung des Angeklagten Schubert. Wir bewerten das Urteil jedoch als Farce. Schubert wurde als Bauernopfer verurteilt, um den Anschein eines Rechtsstaats zu bewahren und um die Polizei als Erfüllungsgehilfin der Justiz Sachsen-Anhalts aus der Schusslinie zu nehmen. Die Verurteilung war das geringere Übel, das Sachsen-Anhalt in Kauf genommen hat, um den Fall Oury Jalloh endlich vomTisch zu haben. Doch wir hören niemals auf weiter für Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zu kämpfen. Wir werden solange nicht leise sein, bis diejenigen, die für den qualvollen Tod von Oury Jalloh verantwortlich sind, ihre gerechte Strafe bekommen haben. Dafür rufen wir am 8. Todestag von Oury Jalloh am 7. Januar 2013 zur großen Demonstration in Dessau auf. Kommt zahlreich, prangert mit uns die eklatanten Misstände an und fordert mit uns die Mordklage gegen die für Ourys Tod Verantwortlichen!
Wir kritisieren auf Schärfste, dass das Gericht blindlings der These des Staatsanwalts, Oury habe das Feuer selbst gelegt, gefolgt ist. Wie weit entfernt von rechtststaatlichen Prinzipien ist ein Gericht, das selbst nachdem fast alle Fakten gegen die These des selbst gelegten Feuers sprechen, immer noch daran festhält? Die schreiende Diskrepanz zwischen der konstruierten Welt des Gerichts und der Staatsanwaltschaft und den Fakten, die immer deutlicher auf einen Mord an Oury hinweisen, wurde versucht durch ein schnelles Urteil aus der Welt zu schaffen. Der Öffentlichkeit gaukelt das Gericht derweil vor, man habe alles versucht, um den Fall auzuklären, aber es sei eben nicht mehr möglich gewesen. Was für eine Lüge und welcher Hohn an der Familie und den Freunden des Opfers!
Obgleich
– das Feuerzeug nach Zeugenaussagen am Tag des Geschehens weder bei der mehrmaligen Durchsuchung Ourys Hosentaschen noch bei der ersten Spurensicherung durch die Kriminalpolizei angefunden wurde – folglich auch nicht in der Asservatenliste aufgeführt war,
– der als Beweismittel angeführte „Feuerzeugrest“, erst drei Tage nach dem Geschehen bei der Untersuchung entdeckt worden sein soll,
– belegt wurde, dass sich der Feuerzeugrest, der von der Staatsanwaltschaft als Brandrest des Tatfeuerzeug präsentiert wurde, zur Brandzeit nicht am Brandort befunden haben konnte, denn er wies keinerlei Materialspuren der Matratze oder der Kleidung von Oury Jalloh auf, stattdessen befindet sich eine enorme Anzahl anderer Faserreste am besagten Feuerzeug. Woher stammen diese Fasern?
– der Brandsachverständige dargelegt hat, dass es Oury nicht möglich gewesen sein konnte, die Bewegungen der rechten Hand so zu vollziehen, wie dies erforderlich gewesen wäre, um das Feuer selbst zu entfachen,
– eine Flüssigkeit in der Zelle gefunden wurde, die nach wie vor nicht bestimmt ist und über die sich der Brandsachverständige dahingehend äußerte, dass Brandbeschleuniger eine Rolle gespielt haben könnten
– das Videomaterial, welches von den zuständigen Kripobeamten zur Dokumentation der Tatortarbeit angefertigt wurde, genau in dem Moment abbricht, in welchem der Leichnam von Oury Jalloh angehoben wurde (und bei einem Weiterlaufen wichtige Beweise hätten gefilmt werden können).
Obgleich es so viele Widersprüche zwischen der staatsanwaltschaftlichen Hypothese und den Zeugenaussagen und Befunden gab, die die These heftig in Wanken gebracht haben, war das Gericht nicht Willens, weitere Nachforschungen, wie sie von den Anwälten der der Familie Oury Jallohs mit Nachdruck gefordert worden waren, zuzulassen! Schließlich war es ja nur ein Afrikaner, der verbrannte…
Fordert mit uns daher am 07. Januar 2013 in Dessau:
– Die Mordklage, basierend auf den Ergebnissen eines unabhängigen Brandgutachters!
– Aufklärung, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung!
– Ein Ende der Schikanen und Repressionen gegen den Gründer der Initiative, Mouctar Bah und alle Aktivist_innen, die sich für die Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh einsetzen!
– Ein Ende der Polizeibrutalität und des Behördenrassismus!
Oury Jalloh – Das war Mord!
BREAK THE SILENCE!
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Pressemitteilung als PDF: 02-01-12_PM Demo Dessau
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh